Freiwilligenarbeit

Bolivien ist ein tolles Land und CADSE ein Projekt, das den Freiwilligen ganz viel Liebe und Erfahrung zurückgibt. Wie du direkt vor Ort bei CADSE helfen kannst, erklären wir dir hier.

Deine Möglichkeiten

Du hast zwei Möglichkeiten, CADSE vor Ort zu unterstützen:

Internationaler Jugendfreiwilligendienst

Gemeinsam mit dem Verein Beethovianos Internacional e.V. entsenden wir durch das BMFSFJ finanzierte Freiwillige zu CADSE, sowie an eine Partnerschule in Bolivien. Alle Infos und Bewerbungsfristen findest du auf der Website der Beethovianos.

Auf eigene Faust

Wer lieber unabhängig ist oder nur begrenzt Zeit hat, kann auf eigene Faust CADSE unterstützen. Wir helfen dir natürlich bei der Organisation einer Unterkunft, beim Visum und bei allen Fragen, die du hast.

Deine Aufgaben

CADSE ist ein sehr vielfältiges Projekt, bei dem du auf jeden Fall einen Platz finden wirst. Grundsätzlich gilt: Je mehr Ideen du hast, je länger du bleibst und je selbstständiger du bist, desto mehr kannst du erreichen.

Zuerst wirst du bei der Hausaufgabenbetreuung helfen und bei Aktivitäten unterstützen. Sehr schnell kannst du aber auch schon deine ersten eigenen Ideen verwirklichen und den Kindern Fußball beibringen, mit ihnen singen oder ein Rennauto bauen. So lange es sich zeitlich und finanziell verantworten lässt und die Kinder weiterbringt, stehen dir alle Türen offen.

Langfristig erarbeitest du mit Mery und den anderen Freiwilligen gemeinsam ein Wochenprogramm, bei dem jeder seine eigene Sektion leitet und bestimmte Kinder beim Lernen unterstützt. In den Ferien organisiert ihr zusammen ein Ferienprogramm mit vielen spaßigen Aktionen und vielleicht sogar einem kleinen Ausflug.

Dein Leben in Bolivien

Wohnen: Du wirst im Zentrum der Stadt und damit in der Nähe von Bars, Restaurants und Märkten wohnen. Entweder lebst du in einer Gastfamilie oder auch in einer WG mit Freiwilligen aus anderen Projekten.

Anfahrt: Je nach Kapazität fährst du vier bis sechs mal in der Woche nach Ushpa Ushpa. Die Einrichtung erreichst du am über öffentliche Verkehrsmittel, die dir vor Ort erklärt werden.

Verpflegung: Gekocht wird in der Regel selbst, was durch das große Angebot von frischem Gemüse und Obst keine Schwierigkeiten bereiten wird. Solltest du jedoch auch mal keine Lust aus Kochen haben, bieten viele Restaurants sehr günstige und leckere Gerichte an.

Sicherheit: Am Anfang wirst du eine Einführung zu ein paar grundlegenden Regeln erhalten. Wenn du diese befolgst, bist du so sicher wie in Italien.

Reisen: Zum Glück hast du dich für die zentralste Stadt Boliviens entschieden. Mit Nachtbussen kommst du bequem zu allen größeren Städten des Landes und kannst dort deine freien Tage verbringen.

Klima: Cochabamba trägt den Beinamen “Stadt des ewigen Frühlings”. Selten wird es weit über 30 oder unter 15 Grad. Nimm also Sonnencreme für die Höhensonne und ein paar Pullover für die Nacht mit.

Deine Bewerbung

Wenn du einen individuellen Aufenthalt planen möchtest, dann schicke uns eine kurze Vorstellung von dir und deinen Plänen an info@aquisito.de. Natürlich kannst du uns über diese Email vorher noch alle Fragen stellen, die dir in den Sinn kommen.

Wir freuen uns auf dich!

Hintergrundinfos zu Bolivien

Gesellschaft und Kultur

Derzeit leben etwa 11 Millionen Menschen in Bolivien, dabei zählt die Mehrheit der Menschen zu den sogenannten indígenas (Indigene), die noch sehr stark von ihrer indigenen Herkunft geprägt sind. Bolivien ist damit das einzige Land Südamerikas, in welchem zum überwiegenden Teil indigene Gruppen beheimatet sind. In den Schulen werden mehrere Sprachen unterrichtet: Neben dem Fach Englisch wird je nach Region die indigene Sprache (Quechua, Guaraní, Aymara) gleichwertig gelernt. Die offizielle Landessprache ist Spanisch; Quechua und Aymara werden jedoch, aufgrund ihrer Bedeutsamkeit, ebenfalls als Amtssprache anerkannt.

In Bolivien spielen Musik und Tanz eine wichtige Rolle: Bereits im jungen Alter kommen Kinder und Jugendliche mit den ersten traditionellen Tänzen in Kontakt. Zum einen werden diese in den Schulen unterrichtet, zum anderen treffen sich Gruppierungen privat in nahegelegenen Parks, um dort die Tänze für die nächsten Festtage einzustudieren. In der bolivianischen Kultur finden an diversen Festtagen sogenannte desfile (Umzüge; Paraden) statt, bei denen voller Leidenschaft getanzt und gesungen wird. Besonders für Karneval wird viel Zeit investiert und intensiv geübt, um bei den kilometer- und stundenlangen Umzügen fit zu sein. Die Hauptattraktion stellt dabei der Karneval von Oruro dar, der sogar im Jahr 2001 von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen wurde. Zu den bekanntesten Tänzen gehören unter anderem die Diablada, Caporales, Tinkus, Morenada und der Pujllay.

Caporales-Tänzerinnen auf dem Karneval von Oruro – Foto: Laura Frommberger

Traditionelle Suppe – Foto: Julia Moj

Kinder und Bildung

Seit 1998 besteht in Bolivien eine mindestens achtjährige Schulpflicht (Grundschule), der die Mehrzahl der Kinder nachgehen. Circa 87% der Kinder in Bolivien werden eingeschult. Die verbleibenden 13% können aus folgenden Gründen keine Bildung erhalten: Sie leben auf dem Land und haben keine gute Anbindung an die Schule, sie unterstützen ihre Eltern indem sie arbeiten oder sie verstehen die spanische Sprache nicht, da Zuhause in ihren indigenen Familien auf Quechua oder Aymara gesprochen wird. Jedoch rückt die Bedeutsamkeit der indigenen Sprachen, unter Einfluss des Präsidenten Evo Morales, in den letzten Jahr verstärkt in den Vordergrund. Aus diesem Grund wurde unter anderem im Jahr 2010 ein neues Bildungsgesetz verabschiedet, das eine Dreisprachigkeit an Schulen vorsieht: Englisch, Spanisch und die jeweilige indigene Sprache. Jedoch ist die Realität eine andere und viele Schulen unterrichten die indigenen Sprachen kaum bzw. nicht gleichwertig. Überwiegend private Schulen verzichten auf die indigene Sprache und fokussieren sich auf eine bilinguale Erziehung: Englisch und Spanisch.

Im Jahr 2014 verabschiedete Bolivien das “Gesetz 548“, das Kindern ab 10 Jahren erlaubte zu arbeiten. Bedingungen dafür waren die Zustimmung der Eltern und die Garantie des parallelen Schulbesuchs, deren Prüfung nur gering nachgekommen wurde. Darüber hinaus wurden einige Tätigkeiten, darunter die Arbeit in den Minen von Potosí, verboten. Aufgrund von internationaler Kritik und der schlechten Umsetzung, hat die bolivianische Regierung das Gesetz weitgehend zurückgenommen. Heutzutage arbeiten mehr als 700.000 Kinder in Bolivien, um zum Überleben ihrer Familie beizutragen.

Land und Natur

Im Herzen Südamerikas, so groß wie Frankreich und Spanien zusammen und Heimat von 11 Millionen Menschen: Bolivien mag vielleicht unscheinbar wirken, hat jedoch viel zu bieten. Sowohl Gebirge, das Altiplano, subtropische Gebiete als auch tropische Tiefebenen schmücken das Land und bieten eine Vielfalt an Landschaften und Klimazonen. Ob lieber kalt auf 3.000 m in der Regierungsstadt La Paz, angenehm warm mit mittlerer Luftfeuchtigkeit, in der Hauptstadt Sucre oder tropisches Klima in der größten Stadt Boliviens, Santa Cruz; hier ist für jeden etwas dabei. Nicht nur das Klima begeistert in puncto Vielseitigkeit, sondern auch die Natur und ihre Landschaften.

Die weltbekannte Salar de Uyuni ist mit mehr als 10.000 km2 die größte Salzwüste der Welt, die etliche Naturwunder birgt. Inmitten des Salzwunders liegt unter anderem die Insel Isla Incahuasi, die für ihre beeindruckend großen Kakteen bekannt ist. Natur- und Abenteuerlustige erfreuen sich an den bolivianischen Yungas im Departamento La Paz, dem Ort, der den Übergang zwischen Amazonas-Regenwald und dem Hochland der Anden bildet. Mit nur 65 Kilometern können Mountainbike-Fans die Yungas-Strecke, auch bekannt als gefährlichste Straße der Welt, und somit 3.500 Höhenmeter beschreiten. Entspannung und Ruhe findet man am Titicaca-See, den sich Peru und Bolivien miteinander teilen, und auf der Isla del Sol in seiner Mitte. Neben diesen Orten verspricht Bolivien weitere interessante und einzigartige Plätze, die das Herz höherschlagen lassen.

Papagai im bolivianischen Urwald – Foto: Laura Frommberger

Ein Affe in der Provinz Beni – Foto: Laura Frommberger

Was wäre die Natur nur ohne ihre Lebewesen? Bolivien wird mit Alpakas und Lamas in Verbindung gebracht, die sich in den kalten Regionen, wie La Paz, besonders wohlfühlen. Auch die farbenfrohen Flamingos rund um die Laguna Colorada, zahlreiche Affenarten, Papageien und die Andenfüchse sind Bewohner Boliviens. Dank der unterschiedlichen Klimazonen verfügt Bolivien über eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt.

Mangos, Chirimoyas, Avocados, Papayas – all diese exotischen und heißbegehrten Früchte gehören zum Alltag Boliviens. Wer zum ersten Mal über einen Markt läuft, wird völlig überwältigt sein von den großen, frischen und bunten Früchten, die die casero/-as (HändlerInnen) täglich anbieten. Doch es bleibt nicht allein beim Obst und Gemüse; auch das Getreide Quinoa, der Mais und unzähligen Kartoffelsorten gehören zur bolivianischen Kulinarik.

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